Vulkan Poás und Cartago

Kaum einen Tag nicht im Internet und schon gibt’s wieder ne Menge zu berichten.

Ich habe letztens noch gar nicht erzaehlt, dass in meiner Gastfamilie im Moment noch ein anderes Maedchen
aus Deutschland wohnt. Die hat mich kurz, nachdem ich angekommen war, schon gefragt, ob ich Lust habe mit ihr und meiner kleinen Gastschwester Jimena (11 Jahre) mit ins Kindermuseum zu gehen, aber da ich da noch etwas zu k.o. war,habe ich dankend abgelehnt, aber auf ihre Frage, ob ich anschliessend mit ihr in die Sprachenschule will, habe ich gerne zugesagt.

Sie hat mir dann kurz die Sprachenschule gezeigt, wo es glaub ich ganz lustig werden koennte. In der Sprachenschule kann man auch umsonst ins Internet, was ich sehr gut finde.

Naja, eigentlich wollte ich ja vom Vulkan Poás und Cartago erzaehlen.

02.05.08 – Poás

Niki, so heisst die andere Deutsche, hat sich meiner angenommen und gefragt, ob ich nicht Lust haette mit ihr und zwei anderen Deutschen zum Vulkan Poás zu fahren. Da es schon um kurz vor sieben losgehen sollte, war ich erst etwas unentschlossen, weil ich dachte, dass ich da bestimmt noch schlafe. Nachdem es hier aber bereits um halb fuenf anfaengt zu daemmern, bin ich doch schon um kurz vor sechs aufgewacht und bin dann kurzentschlossen mit ihnen mitgefahren.

Es war eigentlich echt ein schoener Ausflug, bei der Hinfahrt ist uns sogar einer der beruehmten Ochsenwaegen aus Sarchi entgegengekommen.

Am Poás gibt es den Kratersee, die Lagune und ein Minimuseum zu sehen bzw nicht sehen. Weil, als wir angekommen sind und den Kratersee sehen wollten, war es dort oben so dermassen bewoelkt, dass man quasi vor einer weissen Wand stand und absolut nichts gesehen hat. Etwas betruebt sind wir dann halt zur Lagune gegangen, in der Hoffnung dort mehr zu sehen und danach evtl den Kratersee doch noch zu Gesicht zu bekommen. Beim Kratersee hatten wir eindeutig mehr Glueck, wir haben ihn in seiner vollen Pracht gesehen, wie sich die Baeume dort drin gespiegelt haben, war wirklich schoen. Auf dem Weg zur Lagune mussten wir durch Regenwald gehen, was wirklich sehr schoen, aber auch etwas feucht war.

Als wir wieder zurueck am Kratersee waren, haben wir dort noch etwas gewartet und wirklich Schwein gehabt, weil kurz nachdem wir da waren, haben sich die Wolken verzogen und wir hatten eine wundervolle Sicht auf den tuerkisblauen Kratersee und den dort aussteigenden Dampf. Wir waren alle hin und weg und wirklich sehr froh, dass wir doch noch in den Genuss des Kratersees kamen.

Als wir abends wieder daheim waren, haben Niki und ich mit Jimena und Maria Jose (13 Jahre) Uno gespielt und bei deren Dialogen habe ich teilweise weniger als nix verstanden. Muy rapido! Eher gesagt Rapidissimo – Die reden in einer Geschwindigkeit, dass keiner mehr mitkommt, der nicht aus Costa Rica stammt. Es war aber trotzdem richtig lustig mit den beiden!!!

03.05.08 – Cartago

Heute haben wir einen Ausflug nach Cartago gemacht. Cartago war einst die Hauptstadt Costa Ricas, aber schoen ist sie genau wie San Jose nicht wirklich. Wir haben uns dort die beruehmte Basilica de Nuestra Señora de los Andeles und Las Ruinas angeschaut, die waren schon ganz nett, aber mei, das war’s dann auch schon wieder von Cartago. Nach einem kurzen Abstecher zum Mercado Central und einem kurzen „Picknick“ – Kekse und Wasser – auf dem Platz von den Las Ruinas, haben wir uns schon wieder auf den Weg zurueck nach San Jose gemacht.

Tja, und jetzt sitze ich hier im Internetcafe und glaube, dass heute nichts Spannendes mehr passiert. Aber vielleicht ja morgen.

PS: Das mit den Photos muss ich erst noch herausfinden, wie das hier an den Computern so funktioniert, ausserdem brauche ich dazu ja auch ein Kabel, das aber irgendwie bisher nicht in meiner Tasche war… Vielleicht klappts ja an den naechsten Tagen irgendwann.

Ich bin angekommen…

Unglaublich, aber wahr – Seit heute morgen, ungefaehr halb sieben, bin ich in Costa Rica. Endlich!!! Teilweise hab ich schon ziemlich dran gezweifelt, ob ich ueberhaupt jemals ankomme.

Tatort MUC

Nachdem ich mich schweren Herzens und mit einigem Pippi in den Augen vom Albert und meinem Papa verabschiedet habe, ging es rein in den Sicherheitsbereich. Nachdem auch meine Schuhe fuer nicht sicherheitsgefaehrdend eingestuft wurden, durfte ich durch.

Nach dem obligatorischen Klogehen und Raetselzeitung-Kaufen bin ich zu meinem Abfluggate gegangen, in der Hoffnung bald einsteigen zu koennen. Tja, Pustekuchen – In der Zwischenzeit ist der Himmel schwaerzer als schwarz geworden und es hat geschuettet wie aus Eimern. (Da ist mir der Spruch „Wenn Engel reisen, weint der Himmel.“ eingefallen – Ist da was dran???) Um halb neun – eigentlich sollte da der Flieger starten – durften wir endlich an Bord. Als ich meinen Platz endlich erspaeht hatte, habe ich mich sehr ans Kino erinnert gefuehlt, die Leute sind eindeutig gegen Platzkarten, sie setzen sich lieber da hin, wo Platz ist. Ich habe mich meinem Schicksal gefuegt und mich fuer die eine Stunde Flug eben an einen anderen Platz gesetzt.

Tja, eine Stunde – ha, dass ich nicht lache.

1. Pilotendurchsage – Wegen dem Unwetter hat sich bei dem Starten eine Warteschlange gebildet und wir sind erst auf Platz 25! Es wird leider noch etwas dauern

2. Pilotendurchsage – Es ging jetzt doch schneller als gedacht mit dem Starten und wir koennen doch bald starten.

Nach einigem Ruckeln des Flugzeugs – 3. Pilotendurchsage – Tja, leider ist heute einer solcher Tage, Murphys Law, wir haben es verschrien – Wir muessen doch noch etwas warten, weil unser Schlepper grad eben kaputt gegangen ist und wir jetzt ein zwei, drei Minuten auf den neuen warten muessen.

Nach ungefaehr 10! Minuten ging es doch tatsaechlich in Richtung Startbahn, wo wir noch kurz warten mussten und dann ging es schon mit Lichtgeschwindigkeit los – tja leider aber nur fuer ein paar Sekunden, dann wurde wieder abgebremst und…

4. Pilotendurchsage – Die Techniker haben uns gerade Bescheid gesagt, dass scheinbar etwas an unserem Bugrad defekt ist, das muss leider erst kontrolliert werden.

Die Startbahnluft noch in der Nase, sind wir wieder zurueck zum Terminal gerollt. Ach, die Freude war gross! Naja, immerhin kam gerade, als wir das Gebaeude wieder erreicht hatten, …

Pilotendurchsage Nr. 5 – Die Techniker haben uns gerade gruenes Licht gegeben, wir koennen jetzt wirklich starten.

Und diesmal hat es auch wirklich geklappt. Zu der Zeit, als wir eigentlich schon in Frankfurt haetten landen sollen, sind wir in Muenchen gestartet. Der Flug war auch ganz angenehm, leider ohne Getraenk, da wir so schnell geflogen sind, dass die armen Stewardessen es gar nicht geschafft haben, allen Leuten etwas zu trinken zu geben.

Tatort FRA

Um kurz vor elf – um kurz nach elf war eigentlich schon Boarden in die naechste Maschine – sind wir auch schon in Frankfurt angekommen. Da ich noch nie vorher am Frankfurter Flughafen umsteigen musste, war ich erstmal etwas desorientiert – Soll ich einfach den anderen Leuten hinterher oder doch lieber dem Schild trauen? Ich habe mich fuer Variante Nr. 2 entschieden – leider war ich dann mutterseelenallein in einem ewig langen Tunnel unterwegs, wo nicht mal mehr die Rollbahnen gingen. Ich habe echt dran gezweifelt, auf dem richtigen Weg zu sein. Nach gefuehlten 20 km bin ich dann doch glatt an die Passkontrolle gekommen, die mir bestaetigt hat, dass ich richtig war.
Kurz danach konnte ich auch schon durch die Ticketkontrolle, und danach habe ich mich erstmal recht sicher gefuehlt,. Nur musste ich auf einen Aufruf hin, nochmal zurueck zum Eingang, da irgendwelche Passdaten vergessen worden sind. Die wurden dann schnell noch eingetippt und schon konnte ich an Bord, wo – wen wundert’s – sich wieder eine Person in ihrem Platz geirrt hat – Vielleicht sollte man halt doch wieder freie Platzwahl in Flugzeugen einfuehren…
Nachdem wir Paris ueberflogen sind, wo ich sogar den funkelnden Eiffelturm erspaehen konnte, bin ich eingeschlafen und habe die meiste Zeit geschlafen – naja eigentlich erst, nachdem dem schreienden Kleinkind hinter mir eins mit dem Schlafholz uebergezogen wurde.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Santo Domingo bin ich nach etwa 18 Stunden Unterwegssein endlich in San Jose gelandet. Dort musste ich kurz auf meinen Chauffeur warten und schon ging es in Richtung Gastfamilie. Die macht einen sehr netten ersten Eindruck – zum Glueck.
So, jetzt muss ich mal wieder aufhoeren zu schreiben, bin etwas muede und ausserdem reichts eh schon laengst.
Also bis in Baelde!

Jetzt sind es nur noch ein paar Stunden

Tja, heute ist also mein großer Tag: In ungefähr 8 1/2 Stunden geht es endlich los in die große weite Welt!

Ich bin ja ehrlich gesagt einerseits schon ziemlich aufgeregt und nervös, aber andererseits kann ich mir noch gar nicht wirklich vorstellen, heute abend im Flugzeug in Richtung Costa Rica zu sitzen und morgen um diese Zeit schon kurz vor dem Landeanflug zu sein und mein Ziel schon fast erreicht zu haben.

Wahrscheinlich realisier ich das ganze erst, wenn ich morgen aus dem Flugzeug steige und völlig fremdes Terrain betrete.

Ich freue mich schon ziemlich auf mein Abenteuer – das Einzige, was meine Freude etwas betrübt, ist, dass ich all meine Lieben (v.a. den Albert!!!) nicht einfach mitnehmen kann und ich alle erst in drei Monaten wiedersehe. Naja, drei Monate gehen doch eigentlich auch relativ schnell rum…

So, jetzt werde ich endlich meinen Koffer zu machen, alle wichtigen Sachen in’s Handgepäck packen und dann auf meinen Chauffeur  – mein Papa – zu warten.

Das nächste Mal schreibe ich dann aus Costa Rica, also bis bald 🙂

Costa Rica?

Wer oder was ist Costa Rica? Ist das was zum Essen oder eine spanische Musikgruppe? Oder vielleicht doch eine Insel in der Südsee?

Nein!

Costa Rica ist ein Land in Zentralamerika. Es liegt zwischen Nicaragua (im Norden) und Panama (im Süden). Im Westen grenzt es an den Pazifik und im Osten gibt es wunderschöne Karibikstrände. Der Name Costa Rica ist spanisch und bedeutet „Reiche Küste“.

Karte von Costa Rica

Die Hauptstadt San José, in der Bettina die ersten acht Wochen verbringen wird, hat ca. 340.000 Einwohner. Im Ballungsraum leben 1,6 Mio. Menschen, das ist mehr als ein Drittel der 4 Mio. Einwohner die in ganz Costa Rica leben.

Costa Rica ist der zweitgrößte Exporteur von Bananen weltweit und besitzt ein großes Anbaugebiet für Kaffee. Die wichtigste Wirtschaftskraft ist für Costa Rica der Tourismus.