Tortuguero

Nachdem wir ja ein paar Tage wieder in San Jose bei der Gastfamilie verbracht haben, was ein bisschen so war wie heimzukommen (wie wird das erst, wenn ich wirklich wieder ganz daheim bin??? – Bestimmt supertoll!!! 😉 ), sind wir am Samstagmorgen um 10:30 in Richtung Tortuguero aufgebrochen – unglaublich, wie lange wir da schon wieder unterwegs waren (man denkt, das Land ist so klein und die Abstaende somit auch, aber das steht leider in keiner Relation, was die Reisezeit angeht…) und abends um kurz vor sechs waren wir nach zwei unterschiedlichen Busfahrten (die eine ueber ordentliche Strassen und die ander ueber Stock und Stein inmitten in die Pampa) und einer Bootsfahrt von anderthalb Stunden Dauer doch glatt in Tortuguero. Tortuguero ist uebrigens ein Inselchen zwischen Fluss und Meer, auf der es keine Autos gibt, weil es so klein ist und man nur ueber Wasserwege rumkommt.

Wir haben uns erstmal auf die Suche nach einem Hotel gemacht, was schwieriger als gedacht war, da schon ziemlich viel los war und deswegen auch recht viele Hotels voll waren. Aber letztendlich haben wir doch noch eine Bleibe bei einem netten aelteren Paar gefunden und wir hatten sogar beide unsere eigenen, aber wirklich sehr einfachen Zimmer. Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, wollten wir nach dem Ankommen erstmal in ein leckeres Restaurant und wie man es ja schliesslich so macht, habe ich meine Tuer von innen schon abgesperrt mit dem ERfolg mich ausgesperrt zu haben, da die Schluessel nur zu den aeusseren Tueren waren, aber nicht zu dieser einen. Aber zum Glueck konnte der aeltere Mann mich retten, indem er das Schloss mit einem Kuechenbeil aufgeknackt hat – schon beruhigend zu wissen, wie leicht man hier einbrechen koennte 😉 Naja, nach diesem Schrecken von kurzer Dauer sind wir dann ins Buddhacafe zum Essen gegangen und dort gab es wirklich leckeres salzig gefuelltes Crepe – eine willkommene Abwechslung zu dem Essen, was man sonst immer vorgesetzt bekommt. Nachdem wir das leckere Essen bis auf den letzten Kruemel aufgegessen und den letzten Tropfen aufgetrunken hatten, sind wir schon wieder in unsere Bleibe gegangen, wo wir noch ein bisschen zor der Tuere sassen, geratscht haben und mit Schrecken beobachten mussten, dass rund 100 Leute (natuerlich Touristen) die Schildkroetenpatrouille angetreten haben (zwar schon in mehreren Gruppen, aber trotzdem) – die armen Schildkroeten… Irgendwann sind wir ins Bett gefallen und haben bestens geschlafen…

Am Sonntag haben wir eigentlich nichts besonderes gemacht: Wir haben gemuetlich vor unserem Haus gefruehstueckt und sind anschliessend losgezogen, da wir uns eine andere Bleibe suchen wollten – diese war doch zu einfach (es gab naemlich nicht mal ein gescheites Waschbecken). Waehrend der Suche sind wir auch in das eine oder andere Souvenirgeschaeft gegangen und in einem sind wir mit einem Tourveranstalter ins Gespraech gekommen, dem wir auch gesagt haben, dass wir auf der Suche nach einem neuen Hotel sind, woraufhin er uns zu einem Haeuschen direkt am Fluss gefuehrt hat, in dem zwei Zimmer wie fuer uns gemacht waren. In das sind wir dann umgezogen und haben dort erstmal ein bisschen gefaulenzt, da das Wetter leider nicht wirklich prickelnd war und man deswegen nicht allzu viel machen konnte. Irgendwann sind wir wieder losgezogen und haben uns noch mehr Souvenierlaeden angeschaut, haben aber aufgrund der horrenden Preise nichts gekauft. Wir haben aber beschlossen, dass wir am naechsten Tag eine Kanutour machen wollten, allerdings mit einem Fuehrer, da wir uns in den vielen Kanaelen nicht verfahren wollten. Wir hatten uns vormittags schon ein paar Angebote angehoert u.a. auch bei dem Typen, dem wir unsere neue Bleibe zu verdanken hatten. Bei dem haben wir schliesslich fuer den naechsten Tag um 6:00 morgens die Tour gebucht. Anschliessend sind wir an der Meeresseite in ein Restaurant gegangen und das war es auch schon wieder von Sonntag – Wir haben heute e c h t nicht viel gemacht.

Da wir am Montagmorgen ja die Kanutour gebucht hatten, die auch durch den Nationalpark von Tortuguero gehen sollte, mussten wir vorher noch Eintrittskarten fuer den Park kaufen und sind daher um 5:15 aufgestanden, um um kurz nach halb sechs an der Ticketkasse Tickets zu kaufen, um puenktlich um sechs Uhr starten zu koennen – eigentlich viel zu frueh, aber mei, wenn man Tiere sehen will, muss man frueh aufstehen.

Kurz nach sechs gings dann mit dem Kanu durch die verschiedenen Kanaele des Parks und wir haben echt recht viele Tiere gesehen: verschiedene Affenarten, Tukane ganz in der Ferne, einen Kaiman unter Wasser, gruene fliegende Aras, Morphoschmetterlinge und andere Schmetterlinge, aber leider kein Krokodil, Aber eigentlich war das egal die Tour war trotzdem ziemlich genial und es war auch echt schoen, so durch die Gegend zu schippern und alles moegliche zu sehen. So gegen halb zehn war die Toyr dann aber doch wieder zu ende und wir sind, nachdem wir bezahlt und fuer den naechsten Tag Tickets fuer Moin gekauft haben, zurueck in unser Haeuschen, wo wir erstmal ordentlich gefruehstueckt haben und anschliessend ein bisschen Schlaf nachgeholt haben.

Am fruehen Nachmittag haben wir uns den per pedes zu erkundenden Park angeschaut, wozu wir allerdings Gummistiefel tragen mussten, da die Wege dort teilweise mehr als matschig sind. Nachdem wir uns zwar vom Parkwaechter den Weg haben sagen lassen, sind wir natuerlich doch falsch gelaufen: zuerst sind wir naemlich in die falsche Richtung losgegangen und anschliessend haben wir eine Abzweigung uebersehen und sind etwas viel zu weit und viel zu falsch gelaufen. Immerhin haben wir da schon lustige Affen gesehen – die haben naemlich gerade gefressen und zwar irgendwelche Samen von Fruechten, die sie dann runterregnen haben lassen. Immerhin wurden wir nicht von den leeren Samenhuellen getroffen. Nachdem wir beim Laufen immer sicherer waren, uns verlaufen zu haben, sind wir den ganzen Weg wieder zurueckmarschiert und haben kurz vor Schluss doch glatt noch die richtige Abzweigung gefunden und sind zu guter Letzt doch noch den Rundweg gegangen, wo man teilweise richtig langsam gehen musste, um seine (leider unbequemen) Gummistiefel nicht im Schlamm zi verlieren. Auf dem Weg haben wir noch mehr Affen, teilweise sogar ganz nah, Leguane und ganz viele Moskitos 😉 gesehen – Es war wirklich cool, so viele Tiere zu sehen, wir hatten zwar anschliessend Blasen an den Fuessen, aber das war es wert.

Abends waren wir nur noch beim Essen und zwar bei der Koechin Doña Florentina, die leckere Rice&Beans (mit Kokos angemacht) mit Beilage gamz nach karibischer Art serviert hat – der Laden war zwar wirklich sehr klein, aber supernett und auch superlecker. Anschliessend sind wir noch ein bisschen rumgeschlendert und am fruehen Abend waren wir wieder in unserem Hotel, wo wir den Abend ganz gemuetlich haben ausklingen lassen.