So, jetzt komme ich doch mal wieder dazu zu schreiben.
Seit Sonntag sind wir (noch bis morgen) in Nicaragua. Allerdings nicht sehr weit im Land drinnen, sondern auf der Isla de Ometepe, die in dem groessten Binnensee Mittelamerikas, dem Lago de Nicaragua liegt.
Nachdem wir in Monteverde waren, sind wir nach Liberia gefahren und haben dort ein paar Tage verbracht, allerdings gab es dort nicht allzu viel zu sehen, so dass wir an einem Tag in einem Thermalbad, dessen Wasser durch den Vulkan Miravalles erwaermt wurde, waren. Dort war es aber leider wegen Wochenende recht ueberlaufen, aber naja, wir haben trotzdem eine ruhige Ecke gefunden und ausserdem war es echt schoen, endlich mal wieder in schoen warmem Wasser zu sein, wie eine warme Badewanne 😉
In Liberia waren wir schon noch ziemlich unschluessig, ob wir wirklich nach Nicaragua fahren sollen oder nicht. Aber wir sind in unserem ersten Hotel, was wirklich eine Asselabsteige war, mit einem Amerikaner ins Gespraech gekommen, der ganz begeistert von Nicaragua erzaehlt hat. Nachdem wir in ein besseres Hotel gezogen sind, wo es uns viel besser gefallen hat, haben wir uns schon fast dafuer entschieden gehabt, hinzufahren. Als Bestaetigung haben wir auch noch mit einem deutschen Paerchen, das auch in dem Hotel war geredet, die auch erzaehlt haben, dass wir uns wegen Nicaragua nicht zu viele Sorgen machen sollen. Und daher sind wir schon am naechsten Tag, sprich am Sonntag nach Nicaragua gestartet.
Schon um halb sechs Uhr morgens gings los. Ein Taxi hat uns zum Busbahnhof gebracht und von dort sind wir bis zur Grenze nach Peñas Blancas gefahren. An der Grenze mussten wir natuerlich erstmal wieder aus Costa Rica ausreisen, dann ein paar hundert Meter gehen und dort dann in Nicaragua einreisen – in meinem Pass sind inzwischen schon ziemlich viele Stempel 😉
Am Grenzort mussten wir dann noch recht lange auf einen Bus warten, der uns bis nach Rivas faehrt. Zuerst hiess es, es gaebe keinen Bus, wir muessten ein (teures) Taxi nehmen, dann hiess es in einer Stunde wuerde ein Bus fahren, dann stand schon ein Bus neben uns, bei dem es aber hiess, das er nur nach Managua und nicht nach Rivas fahren wuerde und nachdem wir noch ein bisschen gewartet hatten, hiess es ploetzlich, dass dieser Bus uns doch nach Rivas bringen kann und daher sind wir in diesen Klapperbus eingestiegen. Aber in diesem Bus gab es doch glatt, wie im Flugzeug Fernsehmonitore und nach nur fuenf Minuten Fahrt wurde schon ein Film „Die Maske“ gezeigt – das hat mich doch ein wenig erstaunt. Naja, waehrend wir so durch die Lande fuhren und mehr oder weniger den Film angeschaut haben, hiess es ploetzlich „Rivas!!!“ und wir mussten schnell aussteigen. Der Bustyp hat noch schnell unsere Rucksaecke aus dem unteren Gepaeckfach geschmissen und schon fuhr der Bus weiter und wir standen auf der Strasse und mussten uns erstmal orientieren. Nicht weit von uns haben wir einen Busfahrkartenverkaufsladen gesehen, der Fahrkarten fuer Direktbusse von Rivas zurueck nach San Jose verkauft und in dem wir uns gleich mal Fahrkarten fuer die Rueckfahrt am Donnerstag gesichert haben. Danach haben wir uns auf die Suche nach einer Bank gemacht, da wir mit Colones in Nicaragua absolut nicht weit kommen. Waehrend wir so durch die Straesschen geschlendert sind, sind wir mitten in einen Feuerwehrumzug gekommen, bei dem drei Waegen vorfuhren und dahinter lauter Leute der Feuerwehr marschiert sind – Wir haben uns nur gedacht, von den Leuten moechten wir uns aber kein Haus loeschen lassen, die sahen nicht unbedingt so aus, als ob sie Ahnung davon haetten. Das Beste an dem Umzug war aber der dritte Wagen – der erste und zweite Wagen waren eher kleinere Feuerwehrfahrzeuge und der dritte war doch glatt ein richtig deutscher grosser Feuerwehrwagen, auf dem noch „FEUERWEHR – freiwillige Feuerwehr Nauheim“ stand. Das war schon ein bisschen seltsam, mitten in Mittelamerika ein deutsches Feuerwehrfahrzeug zu sehen.
Nachdem wir uns mit Geld versorgt hatten, sind wir mit nem Taxi zur Faehre und mit der Faehre auf die Isla de Ometepe gefahren. Auf der Insel sind wir gleich mit nem Bus zur Lagune Charco Verde gefahren, wo wir erstmal noch ziemlich lange gehen mussten, bis wir ueberhaupt ein Hotel gefunden hatten. Das erste lag leider ueberhalb unseres Budgets, so dass wir noch etwas weitergehen mussten, aber zum Glueck doch recht schnell zu einem anderen Hotel gekommen sind, das auch direkt am See lag und auch in unserer Preislage lag. Nachdem wir in unser Zimmer gezogen sind, haben wir uns gleich in unsere Badesachen und anschliessend in die Fluten gestuerzt, was echt eine willkommene Abkuehlung war. Anschliessend haben wir gar nicht mehr soviel gemacht, wir haben irgendwann abendessen und sassen anschliessend gemuetlich in den Stuehlen auf der Terasse vor den Hotelzimmern und sind irgendwann ins Bett gefallen.
Am Montag haben wir beschlossen, nach dem Fruehstueck nach Altagracia, einem kleinen Ort auf der Insel zu fahren und dort ein bisschen rumzuschlendern. Wir haben den Bus genommen, der eigentlich nach Altagracia faehrt, haben dem Busfahrer auch gesagt, dass wir dahin wollen und haben es trotzdem irgendwie verpasst. Wie sich spaeter rausgestellt hat, dachte der Busfahrer, dass wir zu einem anderen Ort wollen und es deswegen nicht explizit gesagt hat, als wir in Altagracia waren. Daher sind wir in den Genuss einer Inselrundfahrt in einem alten Klapperbus gekommen und ueber schoene Schlaglochstrassen und bergauf und bergab bis fast ans andere Ende der Insel gekommen. An der Endhaltestelle in einem echt kleinen Kaff hat der Bus erstmal eine halbstuendige Pause gemacht, bevor die Fahrt wieder weiterging. Diesmal hat sich der Busfahrer zum Glueck gemerkt, wo wir hinwollen und nach guten drei Stunden Rumgefahre sind wir doch glatt in Altagracia angekommen. Dort haben wir uns zu allererst auf die Suche nach einem Restaurant gemacht, da wir in der Zwischenzeit doch ziemlich Hunger bekommen hatten. Zum Glueck haben wir bald etwas gefunden, wo wir dann richtig leckeres Essen bekommen haben und sind anschliessend wieder ordentlich gestaerkt durch den Ort geschlendert und haben im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten und unter anderem ein Eis als Nachtisch gekauft. Das Eis haben wir dann gemuetlich auf einer Bank im Park sitzend genossen, als ein Bus vorbeifuhr und uns, nachdem er genau dahin fuhr, wo wir auch hinwollten, aufgegabelt hat. Als wir dann wieder zurueck am Hotel waren, sind wir gleich wieder in den See gesprungen und haben uns von den Strapazen der Fahrt 😉 erholt. Abends haben wir noch gemuetlich im Hotelrestaurant gegessen und sind anschliessend noch mit einer Schweizerin direkt am See gesessen und haben dabei ein leckeres nicaraguanisches Bierchen geschluerft.
Gestern morgen haben wir beschlossen auf der Insel in ein anderes Hotel in dem kleinen Faehrhafenoertchen Moyogalpa zu ziehen und sind nachdem wir da waren und in einem Hotel eingecheckt haben, durch die Gegend gezogen und haben in ein paar Souvenirlaeden geschaut. Allerdings ist dieser Ort auch eher klein und es gibt nicht so viel zu entdecken, so dass wir uns mittags in ein schoen buntes Restaurant gesetzt haben und dort eine Kleinigkeit gegessen haben. Nachmittags sind wir in unserem Hotel mit einem deutschen Paerchen ins Gespraech gekommen, die gerade auf einer Fahrradtour durch Mittelamerika unterwegs sind. Es war ziemlich spannend, was sie von den anderen Laendern so erzaehlt haben – sie sind in Cuba gestartet und sind ueber Mexiko, Belize und Honduras nach Nicaragua gekommen und wollen jetzt noch durch Costa Rica bis nach Panama fahren. Wir haben uns wirklich ziemlich lange mit ihnen unterhalten und als es dann fast schon dunkel war, sind Verena und ich noch schnell in einen Supermarkt und haben uns anschliessend in dem Hotelrestaurant mit leckerem Essen verwoehnen lassen.
Heute morgen ist Verena alleine zu einer Vulkantour aufgebrochen, aber da ich irgendwie mal Zeit fuer mich brauchte und ausserdem endlich mal wieder einen richtigen Faulenzertag haben wollte, bin ich hier geblieben und mach grad alle Sachen, fuer die ich sonst keine Zeit hatte. Spaeter wollen wir noch mit der Faehre nach Rivas fahren und dort den Nachmittag und Abend verbringen, bevor wir morgen frueh wieder zurueck nach Costa Rica fahren.
So, das wars auch schon wieder…